Schweizer Dorperschafe sind gefragt
Am Samstag, 27. Oktober, fand in Wynigen die 6. Beständeschau des Vereins Dorper Nordwestschweiz (NWS) statt. 240 Schafe dieser Fleischrasse hatten die Experten zu punktieren. Ein Schafzüchter aus Frankreich orientierte sich auf Platz über das Angebot und kaufte promt einen Jungwidder.
Auf der Bleumatte in Wynigen führte der Verein Dorper NWS am Samstag, 27. Oktober seine 6. Beständeschau durch. Nach Auskunft von Zuchtbuchführer Peter Berger bedeuteten die präsentierten 240 Tiere eine Rekordauffuhr. Der Verein hat einen aktuellen Herdebuchbestand von rund 850 Stück. Das kantonale Expertengremium unter der Leitung von Urs Häusler lobte die sichtbaren Zuchtfortschritte hinsichtlich Rassenstandard (Fleischigkeit). Da neben der beachtlichen Spitze auch Tiere vorgeführt wurden, welche den Anforderungen nicht entsprachen, empfahl er der Züchterschaft noch strengere Selektionskriterien.
Export nach Frankreich
Unter den Gästen war auch ein Schafzüchter aus dem Departement Allier in Frankreich. Alfred Schmid betreibt in Noyant einen 77-Hektaren-Betrieb mit Schafzucht und Ackerbau. Der ausgewanderte Schweizer möchte seine 310-köpfige Dorperkreuzungs-Herde mit der Zeit reinrassig machen. Zu diesem Zweck hat er an der Schau einen halbjährigen Widder, von einer fruchtbaren Mutter und dem neuen „Mister Wynigen“ abstammend, gekauft. Da in Frankreich der Schaffleischkonsum nur zu 50 Prozent aus der Inlandproduktion gedeckt wird, sieht Schmid dort ein grosses Potential. Zudem sei Schafhaltung extensiver und bodenschonender als Mutterkuhhaltung. Den hiesigen Dorper-Züchtern empfiehlt er noch konsequenter auf die Fleischfülle der wertvollen Gigotpartie zu achten.
Miss und Mister Wynigen
Am Schluss der Dorperschau hatten die Experten die heikle Aufgabe aus den Siegern der verschiedenen Kategorien die Miss und den Mister Wynigen zu erküren. Beide Male fiel das Urteil einstimmig aus, weil die Tiere das Zuchtziel - Wirtschaftlichkeit durch optimale Bemuskelung - vorzüglich erfüllten. Miss Wynigen wurde eine anderhalbjährige Maximum-Aue von Vereinspräsident Daniel Mosimann aus Wichtrach. Bei der Misterwahl machte der aus einem südafrikanischen Embryotransfer stammende Widder „Perth“ von Bruno Wyss, Rüedisbach, das Rennen.
Bild und Text: Ulrich Steiner